Zeitzeuge Rudolf Staritz
Herr Staritz ist der letzte lebende Zeitzeuge, der während des 2. Weltkrieges in der Abwehr gedient hat. Nach dem Schulbesuch in Pößneck und einem begonnenen Studium der Elektrotechnik an der Höheren Technischen Lehranstalt in Hildburghausen wurde Staritz 1940 aufgrund seiner Kenntnisse in der Nachrichtenübertragung vom Oberkommando der Wehrmacht in das Amt Ausland/Abwehr eingezogen. Während seines Kriegsdienstes von 1940 bis 1945 war er als Funker, Funkausbilder und Konstrukteur von Agentenfunkgeräten im weltweiten Funknetz des OKW unter Admiral Canaris und Oberst Hansen tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beendete Staritz das unterbrochene Studium in Hamburg und arbeitete ab 1954 für Forschungsinstitute der Bundespost, so im Fernmeldetechnischen Zentralamt für Verstärker- und Impulstechnik. Am Posttechnischen Zentralamt wirkte Staritz an Entwicklungen von Computerperipherietechnik und Datenfernübertrag mit. Des Weiteren war er Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen der Raumfahrtkommission. Sein Forschungsschwerpunkt in diesem Bereich war insbesondere die Kommunikation per Satellitenübertragung.
Privat widmet sich Staritz der Aufarbeitung und Aufklärung der Aktivitäten der Abwehr im 2. Weltkrieg und veröffentlicht wissenschaftliche Berichte zur Geschichte der Nachrichten- und Computertechnik. Zudem besaß Staritz eine der deutschlandweit größten privaten Sammlungen an Agentenfunkgeräten und Kryptosystemen, die heute im Deutschen Spionagemuseum in Berlin zu sehen ist.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Staritz und eigene Recherche.